Heute fand die nächste Baustellenbesichtigung mit unserem Bausachverständigen und unserem Bauleiter statt. Ein spannender Termin, da zum einen Fortschritte im Haus erkennbar waren, zum anderen stellte sich heraus, dass der Gutachter mittlerweile eine gute Idee ist. Beim ersten Termin “Rohbau” im November gab es ja noch nichts zu beanstanden, aber diesmal sah das schon etwas anders aus. Falls ich Leser dieses Bautagebuchs habe, die das Haus 1 oder 2 erworben haben, sollten sie auf jeden Fall bis zum Schluss lesen.
Im Erdgeschoss und teilweise auch im Obergeschoss sind bereits die Fensterbänke montiert. Dabei wurde auch gleich festgestellt, dass zwar die Fenster an allen vier Seiten abgedichtet worden sind, allerdings nicht die Rolladenkästen. Diese müssen laut der Energie-Einsparverordnung (EnEV) ebenfalls mit abgedichtet werden. Hier muss also nochmal Hand angelegt werden.
Bei der Besichtigung fiel auch auf, dass die Vorwandelemente der WC-Spülkästen nicht eindeutig entkoppelt installiert wurden. Das bedeutet, dass die Metallelemente am Boden und an der Wand blank montiert wurden, so dass es zu störenden und schädlichen Schwingungen im Mauerwerk kommen könnte. Nach direkter Rückfrage mit der Sanitärfirma, hieß es, dass die Grohe-Spülkästen bereits ab Werk entkoppelt auf dem Vorwandselement sind. Hierzu muss noch ein Nachweis nachgereicht werden, dass dem so ist.
[UPDATE:] Mittlerweile haben wir den Nachweis, dass die wasserführenden Elemente vom Trägergestell entkoppelt sind und somit das Gestell nicht zusätzlich von den Wänden entkoppelt wird.
Die Unterputzinstallationen von Wanne, Dusche und die Vorbereitung für den Waschtisch waren hingegen entkoppelt montiert. Interessanterweise war die Unterputzinstallation für die Wanne mit einem Holzblock zur Entkopplung installiert. Das ist wohl soweit in Ordnung, aber hoffentlich wird das nicht morsch über die Zeit?
Unterputzinstallation mit Holzblock zur Entkopplung von Schwingungen
Schallentkopplung nicht notwendig laut Herstellernachweis
Die Dachgauben sind noch nicht final fertiggestellt, es fehlen noch die Verzinkungen an den Seiten und auf der Oberseite, aber das war auch nicht elementarer Bestandteil der Besichtigung.
Dachgaube
Im Wohnzimmer waren die Maurer etwas übereifrig beim Aufschlitzen für die Versorgung der Außenzapfstelle. Der Schlitz wird aber wieder ganz normal zugemauert.
Unnötiges Aufschlitzen der Wand
Im Badezimmer im Spitzboden angekommen, gab es die nächste Enttäuschung. Warum auch immer, aber die Verkleidung und Dämmung vom Dachfenster war aufgerissen und mittelmäßig verkleidet worden. Das kann so nicht bleiben und muss erneuert werden.
Eingerissen – Muss nicht sein
Da werden ich also nochmal eifrig beim Bauleiter nachfassen müssen und um Behebung der zu beanstandenden Punkte schriftlich bitten.
Im Großen und Ganzen war es aber soweit ein sehr guter Termin und auch ein toller Baufortschritt, auch wenn die oben aufgeführten Punkte etwas negativ wirken.
Der nächste Termin mit unserem Sachverständigen wäre “Vor-Estrich” und ist voraussichtlich in der 7. Kalenderwoche. Unser Bauleiter hat uns schon mal vorab angeboten mal in das Haus 1 bzw. 2 reinzuschauen, da dort bereits der Putz drauf ist und auch die Fußbodenheizung schon verlegt ist. Hierbei ist uns negativ aufgefallen, dass in einigen Räumen nicht an einem Stück die Heizschläuche verlegt wurden, sondern mit einem Kopplungsstück verbunden waren. Laut unserem Gutachter ist das nicht zulässig und hat bereits vorgewarnt, dass er in unserem Haus so etwas nicht sehen möchte, da er dann die komplette Anlage wieder rausreißen lassen kann. Nach Auskunft unseres Bauleiters finden aber im Haus 1 und 2 ab Montag die Estricharbeiten statt – hier ist also Eile geboten. Zumindest sollte man sich die genaue Position dieses Verbindungsstückes im Falle einer Undichtigkeit deutlich dokumentieren.
[UPDATE:] Grundsätzlich ist laut DIN 4726 der Einsatz von Rohrverbindungen erlaubt. Dies ist allerdings eine sehr allgemeine Aussage und abhängig von Herstellervorgaben zur Montage und Handhabung. Daher sind wir mit der Bauleitung in Klärung, ob diese Rohrverbindungen bei uns im Haus ebenfalls installiert werden – was wir ablehnen. Sollte es dazu kommen, müssen die Herstellervorschriften sehr genau berücksichtigt und geprüft werden.
Verbindungskupplung bei der Fußbodenheizung. Sollte vermieden werden!
Noch ein Punkt zum Thema Estrich: Aufgrund der Größe des Wohnzimmers wird nach DIN Vorschriften eine Bewegungsfuge im Zementestrich benötigt, um Formänderungen des Estrichs aufgrund der thermischen Beanspruchung aufzunehmen. Diese Bewegungsfuge darf nicht durch eine vollflächige Verklebung des Parketts versiegelt werden, also bleibt eine Bewegungsfuge mitten im Raum optisch sichtbar. Würde man Anhydritestrich statt Zementestrich verwenden, könnte man auf diese eine Bewegungsfuge im Wohnzimmer verzichten. Fugenprofile in den Türrahmen bleiben allerdings. Leider wird dies so nicht von Paeschke angeboten. Hier werde ich aber nochmal nachhorchen, was der Estrichmeister so sagt – es sind ja noch ein paar Tage bis zum Estrich hin.